Gesangsunterricht im Herzen Berlins mit Mike Rubin |
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Atmung
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"Im Atemholen sind zweierlei Gnaden: Die Luft einziehen, sich ihrer entladen; Jenes bedrängt, dieses erfrischt; So wunderbar ist das Leben gemischt. Du danke Gott, wenn er dich presst, Und danke Ihm, wenn er dich wieder entlässt." Die Atmung ist beim Singen natürlich ein zentraler Punkt, denn der Atem trägt die Stimme. Wenn ein Mensch vollkommen ausatmet, kann er keinen Ton hervorbringen; folglich ist es notwendig, für die Erzeugung von Tönen einzuatmen; dabei ist das Zwerchfell aktiv. Die meisten Menschen haben verlernt, bei Ihrer Atmung das Zwerchfell zu benutzen. Dabei ist diese Atmung die natürlichste und gesündeste überhaupt. Es kommt auf eine gute und dosierte Atmung an, damit das Singen das pure Vergnügen ist. Wie funktioniert das im einzelnen? Bei der sogenannten „Stütze“ wird das Zwerchfell und die Einatmungsmuskeln unter eine geringe Spannung gesetzt, dass nur soviel Luft aus der Lunge entweichen kann, wie für die Erzeugung eines Ton benötigt wird. Für den Profi ist jedes zuviel oder zuwenig an Luft das die Stimmlippen in Schwingung bringt, verschwendete Energie. Desweiteren leidet der erzeugte Stimmklang darunter. Die „Stütze“ ist – vom technisch-mechanischen Standpunkt aus die Aktivierung der Einatmungsmuskeln während des Ausatmens. Der Bauch ist umgeben von den anatomisch stabileren Bereichen wie: Brustkorb, Rückgrat und Becken. Die Bauchwand wird dadurch beim Einatmen nach vorne, seitlich und in die Nierengegend ausweichen. Der Brustkorb wird, bei tieferem Einatmen, mit Hilfe der Zwischenrippenmuskeln gehoben und geweitet. Durch die Senkung des Zwerchfells werden die Bauchmuskeln gedehnt und energetisiert, so dass sie – mit der sich kontrahierenden Zwischenrippenmuskulatur – als Ausatmungsmuskel wirken. Die Bewegung des Zwerchfells sind nicht direkt fühlbar, da dieses keine Empfindungsnerven besitzt. Der Sänger kann also die Lage des Zwerchfells nicht spüren. Wir werden mit einer natürlichen Fähigkeit zum richtigen Atmen geboren, doch im Laufe der Jahre, wenn wir aus unserer jugendlichen Unschuld herauswachsen, atmen viele von uns, aus verschiedensten Gründen, weniger ganzheitlich und natürlich. Es ist lediglich eine Frage des regelmäßigen übens um zu diesem richtigen, weiten und tiefen Atmen zurückzukehren. Auch regelmäßige Meditationen, Runenübungen, Autogenes Training, Thai Chi, Qi Gong und Yoga fördern tiefes, rhythmisches Atmen und bringen die Atmung wieder in einen ausgewogenen natürlichen Rhythmus. Als grundlegend empfehle ich den Atemschüssel von Ilse Middendorf (Der Erfahrbare Atem): Formen der Atmung Mittelatmung /Brustatmung Die Hochatmung (Schlüsselbeinatmung, erkennbar durch das heben der Schultern) ist uneffektiver als die Tiefatmung und ist eine weit verbreitet. Da die Lunge im oberen Bereich am schmalsten ist, gilt diese Atmung als wenig effektiv. Zudem tritt durch die Hochatmung eine Anspannung der Muskeln im Hals- und Nackenbereich und behindert durch den Druck auf den Einhängemechanismus die Kehlfreiheit. Die meisten Sänger bevorzugen – wenn auch mit Modifizierungen – die erstgenannte Tief-, Bauchatmung/Zwerchfellatmung. Gleichzeitig mit der Tiefatmung sollte als Nebeneffekt bei dem Sänger eine Weitung des Kehlraumes und eine entspannte Tiefstellung des Kehlkopfes erfolgen. Bei Sängern mit sehr guter Gesangstechnik bewegt sich der Kehlkopf während des Singens nur minimal. Faustregel: So wenig Luft abgeben wie möglich, nur so viel, wie nötig um den Ton zu produzieren. Eine Hilfe dabei ist die Vorstellung, die Luft in deinem Mund zirkulieren zu lassen, statt sie nach außen abzugeben. Wichtig ist wie die eingeatmete Luft verwendet wird. Alle Luft, die zum Singen gebraucht wird, muss sich an den Stimmlippen in einen Ton verwandeln. Um einen Ton lange halten zu können, darf nicht zu viel Luft auf einmal abgegeben werden.
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